1. Eberswalder Nachhaltigkeitsgespräche

Nach einer kurzen Begrüßung der Gastgeberkommunen durch Anne Fellner, Stadt Eberswalde, und Holger Lampe, Landkreis Barnim, gab Jens Martens, Global Policy Forum, einen düsteren Überblick über die globalen Rückschläge der Nachhaltigen Entwicklung durch weltweite Krisen, die mit der Corona- Pandemie und dem Krieg in der Ukraine neue Höhepunkte finden. Verbunden mit dem Appell, die Umsetzung der Agenda 2030 erneut zu fokussieren, übergab Jens Martens das Wort an die SKEW, die hierfür mittels ihrer Projekte und Expertise die entsprechenden Unterstützungsangebote an die Kommunen vorstellte.

Mit einem anschließenden Interview gaben Leonie Eilers, Staatskanzlei Brandenburg und Dr. Martin Pohlmann, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), einen Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung in Brandenburg vonseiten des Landes. Hierbei wurden im Besonderen die Unterstützungsangebote des brandenburgischen Nachhaltigkeitsbeirats und der Nachhaltigkeitsplattform vorgestellt. Als kommunale Beispiele zur Nachhaltigen Entwicklung gaben die beiden Gastgeberkommunen einen Überblick über die bereits erzielten Erfolge. Dr. Wilhelm Benfer, Landkreis Barnim, referierte über diverse kreative Aktivitäten in den Bereichen Energiewirtschaft und Mobilität. So stellt der Landkreis beispielsweise einige seiner Dienstfahrzeuge an den Wochenenden im örtlichen Car Sharing Dienst BARshare den Bürgerinnen und Bürgern zur Ausleihe zur Verfügung. Silke Leuschner und Jacob Renner, Stadt Eberswalde, präsentierten im Anschluss den umfassenden Maßnahmenkatalog zur Nachhaltigen Entwicklung Eberswaldes, der vorbildlich Bezug zu den einzelnen Sustainable Development Goals (SDGs) nimmt.

Prof. Dr. Uta Steinhardt, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), verwies in einem Input auf die planetaren Grenzen, denen man in allen Bereichen, demnach auch in der globalen Nachhaltigen Entwicklung, unweigerlich gegenübersteht und zeigte als Lösungsstrategie die multifunktionale Nutzung von Landflächen auf. Denn wolle man den Herausforderungen in den Bereichen Klima und Umwelt entgegenwirken, würde eine nicht vorhandene Fläche zur Umsetzung benötigt werden. Somit muss die Landnutzung vermehrt dahingehend genutzt werden, dass multifunktional gleichzeitig mehrere Themen eingebracht werden können.

In Form eines Worldcafés wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten, sich untereinander mit unterschiedlicher Zielrichtung auszutauschen. Hierbei standen beispielsweise die Fragen, wie kommunale Entwicklungspolitik langfristig in eine umfassende Strategie eingebunden sein kann, oder, wie man die Einbeziehung diverser Akteursgruppen fördern könne, im Vordergrund. Neben weiteren kleinen Pausen zwischen den fachlichen Beiträgen verschaffte dieser Programmpunkt den Teilnehmenden den nötigen Raum sich untereinander besser kennenzulernen und sich zu den vorgestellten Themen auszutauschen und zu vernetzen.

Im Anschluss wurde vonseiten der SKEW das Projekt Global Nachhaltige Kommune (GNK) vorgestellt, das derzeitig in der zweiten Laufzeit im Land Brandenburg insgesamt zehn Kommunen bei der strategischen Verankerung der Agenda 2030 im kommunalen Verwaltungshandeln unterstützt. Ergänzend dazu berichtete Peter Ilk, Bürgermeister der am Projekt GNK Brandenburg teilnehmenden Kommune Baruth/Mark, von der Herausforderung, alle entscheidenden Akteure von den Zielen der Nachhaltigen Entwicklung in der eigenen Kommune zu überzeugen, um aus einer Allianz aus einzelnen Unterstützenden einen gesamtkommunalen Prozess entstehen zu lassen, der auch erst dann Aussicht hat Erfolge zu erzielen.

Im Anschluss wurde die Dialogreihe GlobaLokal vorgestellt, die die SKEW in Kooperation mit dem Ministerium der Finanzen für Europa und des Landes Brandenburg (MdFE) in diesem Jahr zum wiederholten Male durchführt. Ziel ist es, im Rahmen von Multistakeholderveranstaltungen in einer Kommune mit den entsprechenden Akteuren einen Austausch rund um das Thema der regionalen Umsetzung der UN-Ziele zur Nachhaltigen Entwicklung zu ermöglichen. Falls Sie sich als Kommune in Brandenburg für ein solches Event in Ihrer Kommune interessieren, finden Sie weitere Informationen und Kontakte unter dem unten angegebenen Link.

Mit abschließenden Worten bedankte sich Dr. Irene Heuser, MdFE, im Namen der Veranstalter, bei allen Verantwortlichen und Anwesenden und blickte mit Freude auf die nächsten Eberswalder Nachhaltigkeitsgespräche.