Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune

Die Berichterstattung nimmt eine wichtige Funktion als Steuerungsinstrument der nachhaltigen Entwicklung in Kommunen ein. Mit dem Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK) wurde im Jahr 2021 durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ein standardisierter Rahmen geschaffen, der Kommunen Orientierung bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung geben kann. Der BNK orientiert sich am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), einem seit Jahren etablierten und anerkannten Nachhaltigkeitsberichtsstandard für Unternehmen, der auch durch den RNE begleitet wird. Der BNK bietet einen Rahmen für eine transparente und einheitliche Berichterstattung, die es auch erlaubt, verschiedene Kommunen besser miteinander zu vergleichen und so noch mehr voneinander zu lernen.

Seit 2021 besteht eine Zusammenarbeit zwischen dem Projekt „Global Nachhaltige Kommune“ der SKEW und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) zur Erprobung des BNK in Kommunen. Dazu werden Mittel vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verwendet. Seitdem wurde der BNK bundesweit in bisher 26 Städten, Gemeinden und Landkreisen eingesetzt.

Der RNE führt aktuell eine Konsolidierung des BNK durch und überarbeitet unter anderem Aspekte wie die Indikatorenauswahl, die Anordnung der Berichtsinhalte oder das Layout in einem Stakeholder-Prozess mit Kommunen, kommunalen Spitzenverbänden, der Wissenschaft und der SKEW. Mit den Ergebnissen ist im Laufe des Jahres 2024 zu rechnen. Bei der Entwicklung der neuen Version wird auf Kompatibilität mit der vorherigen Version geachtet.

Der BNK ist ein Transparenzstandard, nach dem Kommunen freiwillig berichten können. Er unterstützt Kommunen dabei, Fortschritte der nachhaltigen Entwicklung in der Verwaltung, aber auch in kommunalen Unternehmen mess- und damit steuerbar zu machen. Die Berichterstattung erfolgt nach dem Comply-or-Explain-Prinzip, was bedeutet, dass Informationen entweder offengelegt werden (comply) oder eine Begründung geliefert wird, warum die Informationen nicht geteilt werden (explain). So können Anwender*innen direkt mit der Berichterstattung beginnen und Jahr für Jahr daran arbeiten, mehr Informationen offenzulegen. Der BNK setzt sich aus neun Steuerungskriterien, neun kommunalen Handlungsfeldern und einem ergänzenden Set aus quantitativen Indikatoren zusammen.

Die klare Struktur vereinfacht den Einstieg in die Thematik und bietet Kommunen durch eine bessere Vergleichbarkeit der Berichte die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Um Synergien zu nutzen und Parallelstrukturen zu meiden, ist der Berichtsrahmen bewusst anschlussfähig zu weiteren kommunalen Prozessen und Projektansätzen der nachhaltigen Kommunalentwicklung angelegt. Ein Nachhaltigkeitsbericht kann dabei sowohl der Bestandsaufnahme dienen als auch der Evaluation des Fortschritts einer bestehenden Nachhaltigkeitsstrategie.

Im Rahmen der Maßnahme erhalten die Projektkommunen Unterstützung und Hilfestellung bei der Erarbeitung ihrer BNKs. Dazu findet am 16. und 17. April 2024 ein Auftakttreffen in Bonn statt.

Zu Beginn wird eine digitale Erstberatung durchgeführt, in der unter anderem über die Inhalte der Agenda 2030 informiert und über die Zusammensetzung der BNK-Arbeitsgruppe gesprochen wird. Im Anschluss werden zwei Workshops für die BNK-Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung der Inhalte der Nachhaltigkeitsberichterstattung durchgeführt.

Zur Entwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung erhalten die Kommunen detaillierte Arbeitsanweisungen sowie Vorlagen und werden in der Erarbeitung der Inhalte angeleitet. Dazu werden entlang der neun Steuerungskriterien und der neun Handlungsfelder Informationen aus der Kommune gesammelt (Konzepte, Strategien, Leitbilder, Projekte, Maßnahmen, etc.) und ausgewertet. Ergänzend werden Gespräche mit den Verwaltungsmitarbeitenden geführt. Bei den anzugebenden quantitativen Daten können neben den im BNK-Format eingebetteten Indikatoren aus dem SDG-Portal oder dem „Wegweiser Kommune“ auch eigene Indikatoren und Daten aus den Kommunen verwendet werden. Die Berichterstattung wird schließlich auf Basis der erhobenen qualitativen und quantitativen Daten und kommunenspezifischer Workshops in enger Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten entwickelt.

Um den interkommunalen Austausch zu fördern und den inhaltlichen Fortschritt zu begleiten, werden regelmäßige virtuelle Austauschtreffen mit allen Projektkommunen stattfinden. Am Ende des Projekts findet eine Abschlussveranstaltung in Präsenz statt, bei der die Kommunen für ihr Engagement ausgezeichnet werden.