Februar 2023. Der Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune (BNK) unterstützt Kommunen dabei, Fortschritte der nachhaltigen Entwicklung in der Verwaltung, aber auch in den kommunalen Unternehmen mess- und damit steuerbar zu machen. Ziel ist die Förderung einer einheitlichen, transparenteren und international vergleichbaren Nachhaltigkeitsberichterstattung in Kommunen. Der BNK wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) in einem Stakeholder-Prozess entwickelt und anschließend von der SKEW bundesweit in 20 Kommunen ausprobiert, zehn davon in NRW.
Der im Berichtsrahmen nachhaltige Kommune (BNK) integrierte Bezug zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) sichert die internationale Vergleichbarkeit. Im Projekt GNK NRW konnte der BNK der Städte Bonn, Düsseldorf und Dortmund genutzt werden, um daraus erfolgreich „Voluntary Local Reviews“– als Berichte an die Vereinten Nationen zur Umsetzung der Agenda 2030 – zu entwickeln. Kommunen, die den BNK angewendet haben, berichten insgesamt von einer Verstärkung der ämterübergreifenden Zusammenarbeit und Vernetzung. Den beteiligten Ämtern wurde im Prozess deutlich, welche Aktivitäten andere Ämter durchführen und wo mögliche Überschneidungen, Synergien und Zielkonflikte liegen.
Im Kreis Euskirchen ist Nachhaltigkeit Gemeinschaftsaufgabe
Der Kreis Euskirchen hat in den vergangenen Jahren seine vielfältigen Aktivitäten zur Förderung einer nachhaltigen Kreisentwicklung ausgebaut. Er entwickelte 2021 eine Nachhaltigkeitsstrategie. Ziel der Strategie ist es, die Entwicklung des Kreises im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten und einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 auf lokaler Ebene zu leisten. Der Prozess hat deutlich zu einer stärkeren Zusammenarbeit und Bewusstseinsbildung zum Thema Nachhaltigkeit unter relevanten Personen in Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft als auch bei anderen beteiligten Akteurinnen und Akteuren beigetragen.
Markus Ramers, Landrat des Kreises Euskirchen betont: „Nachhaltigkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Es liegt in unser aller Verantwortung, dass auch zukünftige Generationen auf der Erde leben können. Globale Entwicklungen zeigen sich auf lokaler Ebene deutlich, beispielsweise die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels sind bei uns im Kreis Euskirchen angekommen und spürbar.“ Insgesamt setzt der Kreis Euskirchen die in der Nachhaltigkeitsstrategie formulierten Ziele und Maßnahmen kontinuierlich um. Aktuell wird die Strategie in einem partizipativen Prozess um weitere Themenfelder ergänzt.
Wichtige Grundlage zur Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie
Im Anschluss an die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitete der Kreis Euskirchen im Rahmen des Projekts „Global Nachhaltige Kommune Nordrhein-Westfalen“ (GNK NRW) 2022 einen Nachhaltigkeitsbericht auf Basis des Berichtsrahmens Nachhaltige Kommune (BNK). Innerhalb der Kreisverwaltung hat der Erarbeitungsprozess zum Bericht den fachbereichsübergreifenden Austausch gefördert. Der Nachhaltigkeitsbericht soll den aktuellen Stand der nachhaltigen Entwicklung im Kreis Euskirchen darstellen. Des Weiteren dient er als Grundlage für die Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie.
Zudem soll der Bericht regelmäßig aktualisiert werden, um die Fortschreibung transparent darzustellen. Hier kann der BNK auch als Monitoring– und Steuerungsinstrument angesehen werden. Frau Rodermann von der Kreisverwaltung Euskirchen, die die Umsetzung des BNKs koordiniert hat, fasst ihre Erfahrungen wie folgt zusammen: „Der BNK bietet eine gute Grundlage und wichtige Hilfestellung zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts“. Des Weiteren hebt sich der Bericht von einer Bestandaufnahme ab, da durch den direkten Bezug zu den SDGs eine Auswahl der Aktivitäten getroffen wird. Der BNK, so Lisa Roderman, die Nachhaltigkeitsmanagerin im Kreis Euskirchen, zeichnet sich „insbesondere durch priorisierte Inhalte aus und setzt dabei die wesentlichen Treiber einer nachhaltigen Entwicklung in den Fokus.“