Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation stieß insbesondere auch letztgenannter Workshop auf reges Interesse: das Engagement für den Fairen Handel von Kommunen und Zivilgesellschaft in Zeiten der Corona-Pandemie. In diesem ging der Eine-Welt-Fachpromotor für Fairen Handel im Saarland, Peter Weichardt, auf die Fragen ein, wie die Herausforderungen gemeistert und Chancen genutzt werden können. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es darum gehen muss, ausgewogene Maßnahmen zu ergreifen. So ließe sich natürlich Vieles digital umstellen. Aber solche Formate stoßen natürlich auch an ihre Grenzen und bergen die Gefahr, bestimmte Bevölkerungsgruppen auszuschließen. Neben einer Digitalisierung von Angeboten sollten daher gerade für ältere Menschen auch alternative Angebote geschaffen werden. Eine der im Workshop geäußerten Ideen in Zeiten der Kontaktbeschränkung: das Versenden von durch Kinder bemalte oder geschriebene Briefe mit fair gehandelten Blumen an Seniorinnen und Senioren.
Ein weiteres Fazit der Teilnehmenden aus den in der jetzigen Situation gewonnenen Erfahrungen: Langfristig zweigleisig fahren, um ein permanentes „Umplanen“ zu vermeiden. Dies bedeutet, dass Aktivitäten wie z.B. die Faire Woche notfalls auch digital bzw. unter Einhaltung von Abstandsregeln durchgeführt werden können. Im geschilderten Fall würde dies bedeuten, mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren von Beginn der Planung an sowohl Präsenz- als auch Digitalformate zu vereinbaren.
Und zu guter Letzt wurde deutlich gemacht, dass bei allen Aktivitäten der „Blick über den Tellerrand“ der eigenen Kommune nicht vernachlässigt werden darf. Welche Auswirkungen hat die Pandemie beispielsweise auf Produzentenorganisationen im Fairen Handel? Wie können diese unterstützt werden, wenn es darum geht, die nun auftretenden Herausforderungen gemeinsam zu meistern?