Später am Tag stand das Thema Faire Beschaffung und Fairer Handel auf dem Programm. Markus Schwarz, Fachpromotor für Nachhaltige Beschaffung in Schleswig-Holstein, zog in einem Vortrag Bilanz zu den Vorteilen und den Herausforderungen, denen die Kommunen des Landes bei der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung begegnen. Daraus entwickelte sich eine Diskussion über das geplante neue Gesetz der Landesregierung, das vorsieht, die verpflichtende Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien aus dem Gesetz für Kommunen zu streichen. Aktuell müssen Kommunen bei Vergaben in einem Wert von mehr als 15.000 Euro soziale und ökologische Kriterien angemessen berücksichtigen. Wenn diese Regelung aufgehoben wird würde die rechtliche Grundlage etwa zur Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen entfallen.
Zum Abschluss des Tages präsentierte Ann-Kathrin Voge von der SKEW den Kompass Nachhaltigkeit und machte deutlich, wie viele Hilfsmittel und interkommunale Austauschplattformen bereit stehen, um sich mit dem Thema Faire Beschaffung auseinanderzusetzen.
Am zweiten Workshoptag gab Jules de Winter vom Verband der flämischen Kommunen VVSG einen Einblick in ein aktuelles Projekt zur Lokalisierung der SDGs in den flämischen Kommunen Dabei müsse nicht immer eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie entstehen, sagte er. Oft reiche auch eine Neuausrichtung von bestehenden Maßnahmen auf die Agenda 2030 aus, um die SDGs in die kommunale Praxis zu überführen.
In einer Abschlussrunde wurden die weiteren Schritte im Projekt „Global Nachhaltige Kommune in Schleswig-Holstein“ besprochen. Nach der dreiteiligen Workshopreihe sind nun die teilnehmenden Kommunen gefragt, die gewonnenen Erkenntnisse zur Lokalisierung der SDGs vor Ort umzusetzen. Dazu wird die SKEW bei Bedarf eine Begleitung anbieten. 2019 sollen dann für eine weitere Runde von neuen Kommunen wieder Fachworkshops beginnen.