Alle beim Thema mitnehmen!

Tholey, 25. März 2019. Zum nunmehr dritten Mal luden die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und ihr Kooperationspartner, das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), die Projektkommunen zu einem interkommunalen Austausch im Rahmen des Projektes „Global Nachhaltige Kommune im Saarland“ ein.

Die Gastgebergemeinde Tholey hatte für dieses Treffen ihren alten Ratssaal zur Verfügung gestellt. Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch Bürgermeister Hermann Josef Schmidt, der in seiner Eröffnungsrede auf die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit hinwies. Gerade die Plastikvermüllung in Ländern des globalen Südens, dessen Ursachen unter anderem in Deutschland liegen, seien für ihn Antrieb, nachhaltiges Handeln in seiner Kommune zu etablieren - unter dem Motto „act local - think global“.

Anschließend erläuterte Prof. Peter Heck vom IfaS den Stand der Umsetzung des Projekts „Global Nachhaltige Kommune im Saarland“. So konnten in allen 13 Kommunen Projektstrukturen zur Beförderung der Nachhaltigkeit  in der Verwaltung etabliert werden. Das geht von Kernteams bis hin zu Nachhaltigkeitsräten. Ebenso wurden der Projektstand jeder einzelnen Kommune sowie die nächsten Schritte und Meilensteine des Projekts diskutiert, die relevant für die Entwicklung eines SDG-Leitbildes oder einer Nachhaltigkeitsstrategie sind.

Zwei anschließende Fachbeiträge zum Thema Faire Beschaffung informierten die Teilnehmenden  über die Grundlagen zur Förderung und Durchführung Fairer Beschaffung in ihren Kommunen. Am Nachmittag wurden anhand eines Welt Cafés an drei Tischen die Fragen „Wie etabliere ich einen SDG-Nachhaltigkeitsprozess in meiner Kommune?“, „Welche Akteure der Kommune kann ich mit einbinden?“ und „Wie kann ich meine Arbeit zu der Agenda 2030 öffentlichkeitswirksam verbreiten?“ diskutiert. Das Fazit des ersten Tisches: der Bürgermeister muss den Prozess unterstützen und die Verwaltungsmitarbeitenden müssen zum Thema geschult werden, um eine Umsetzung der SDGs  in der täglichen Arbeit zu fördern. Das Ergebnis des zweiten Tisches war, dass Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Vereine bei Aktivitäten zur Umsetzung nachhaltiger Themen von der Kommune unterstützt und Synergieeffekte genutzt werden sollten. Bei der öffentlichen Darstellung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen war die Erkenntnis, dass die Relevanz der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele für die lokale Ebene zunächst verdeutlicht werden muss – nur dann könne bei der Umsetzung auch eine Begeisterung entfacht werden.

Als Fazit des Netzwerktreffens kann festhalten werden: eine gute Grundlagen zur Umsetzung der SDGs sind Verwaltungsmitarbeitende, die sich für das Thema Nachhaltigkeit begeistern. Darüber hinaus ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit relevant, um Bürgerinnen und Bürger zu eigenem nachhaltigen Handeln zu motivieren.