Jena, 10. bis 11. Februar 2016. Die ZukunftsTour des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) machte am 10. und 11. Februar 2016 in Jena Halt. Die Veranstaltung lief ein wenig anders ab als die vorherigen Stationen: Dieses Mal hatten am Tag zuvor rund 300 Schülerinnen und Schüler eine Jugend-Nachhaltigkeitsagenda erarbeitet, die dann am 11. Februar feierlich an den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow überreicht wurde. Mit dabei war auch der Parlamentarische Staatssekretär beim BMZ, Thomas Silberhorn.
Ramelow fand in seiner Rede deutliche Worte zur Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung in Thüringen. Zum einen thematisierte er den vor kurzem einberufenen Nachhaltigkeitsrat des Landes, der die Nachhaltigkeitsstrategie in Thüringen fortschreiben soll. Zum anderen betonte er die wichtige Rolle heranwachsender Generationen, die mit den Forderungen in ihrer Agenda schon jetzt ein beachtliches und vor allem fortgeschrittenes Verständnis von Nachhaltigkeit bewiesen hätten.
Im Rahmen der Veranstaltung waren auch rund zehn kommunale Akteure zusammen gekommen, um sich über das Projekt „Global Nachhaltige Kommune in Thüringen“ zu informieren. Das Projekt ist von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global in Kooperation mit dem Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. und dem Thüringer Nachhaltigkeitszentrum ab Herbst 2016 geplant. Ziel ist es, die Kommunen im Freistaat auf vielfältige Weise dabei zu unterstützen, die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedete Agenda 2030 und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) umzusetzen. Denn zahlreiche kommunale Verwaltungen können natürlich die Bezüge und Anknüpfungspunkte zu der neuen globalen Agenda herstellen, doch vielerorts fehlt es an einer klaren Zuteilung von Verantwortlichkeiten und Ressourcen oder der Implementierung konkreter Maßnahmen, die im Zuge einer übergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten sind. In vielen Fällen kommen erschwerende Rahmenbedingungen hinzu, wie die in Thüringen bevorstehende Gebiets- und Verwaltungsreform. Das Projekt wird daher verschiedene Informationsveranstaltungen sowie eine konkrete Begleitung und Unterstützung bei der Erarbeitung und Umsetzung integrierter Nachhaltigkeitsstrategien anbieten.
Während des Workshops haben viele Teilnehmende bereits hohes Interesse an dem Projekt gezeigt und wertvolle Tipps zu den Methoden und Ansätzen gegeben, die in Thüringen zum Einsatz kommen sollten. Festzuhalten ist auch die grundlegend positive politische Ausgangslage, in der die Notwendigkeit einer Orientierung an den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen im „grünen Herzen“ Deutschlands bereits anerkannt ist.