Kallstadt, 29. August 2022. Dass die Themen Nachhaltigkeit und die Agenda 2030 eine wichtige Bedeutung in Kallstadt an der Weinstraße haben, zeigt sich schon am Ortseingang: Auf einem großen Schild befindet sich in einem SDG-Kreis die Silhouette von Kallstadt an der Weinstraße, darunter steht „Global Nachhaltige Kommune im Biosphärenreservat Pfälzerwald“. Diesen besonderen Ort besuchte im August auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrer Sommertour zum Thema „Nachhaltigkeit“. Kallstadt hat in den vergangenen drei Jahren im Rahmen der SDG-Modellregion Pfälzerwald eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und wird nun im Nachfolgeprojekt „Global Nachhaltige Kommune Pfalz“ (2022 bis 2023) weiter dabei unterstützt, die Strategie umzusetzen und im kommunalen Alltag zu verankern.
Nachhaltigkeitsstrategien trotz schwieriger Bedinungen
Bei dem Besuch stellte zunächst die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald Dr. Friedericke Weber die beiden Projekte vor. Sie hob den Erfolg vor, dass es, trotz der erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie, alle acht Kommunen der ersten Phase geschafft haben, Nachhaltigkeitsstrategien zu erarbeiten und in ihren Räten zu verabschieden. Aktuell werden drei weitere Kommunen, die beiden Verbandsgemeinden Deidesheim und Sprendlingen-Gensingen sowie die Stadt Speyer, bei der Erarbeitung eines SDG-Aktionsplans unterstützt. Zu den halbjährlich stattfindenden Netzwerkveranstaltungen sollen aber landesweit alle interessierten Kommunen eingeladen werden.
Im Anschluss stellte der Kallstädter Bürgermeister Dr. Thomas Jaworek die Nachhaltigkeitsstrategie seiner vor. Sie besteht aus sechs Handlungsfeldern, darunter „Globale Verantwortung und Eine Welt“. Hier wird gerade eine Partnerschaft zusammen mit der ruandischen Biosphärenreservat Gishwati-Mukura aufgebaut. Bei der Partnerschaft geht es schwerpunktmäßig um das Thema nachhaltigen Tourismus, ein ebenfalls wichtiges Themenfeld für das von Tourismus und Weinbau geprägte Kallstadt. Auf großes Interesse stieß auch ein weiteres Leuchtturmprojekt: Kallstadt hat in seinen Weinbergen 21 Wetterstationen aufgebaut, mit den hier erhobenen Daten lässt sich unter anderem pro Standort genau prognostizieren, wann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erforderlich ist. Dadurch kann der Einsatz von Pestiziden deutlich reduziert werden und so ein wichtiger Beitrag zu dem in der Nachhaltigkeitsstrategie formulierten Ziel, nachhaltigen Weinbau zu betreiben, geleistet werden.