In einer Podiumsdiskussion stellten sich Dr. Erwin Manz, Staatssekretär für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz, Dr. Till Winkelmann sowie Vertreterinnen und Vertreter der Modellkommunen der Frage nach Möglichkeiten und Grenzen von Kommunen als Treiberinnen nachhaltiger Entwicklung zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele. „Nachhaltige Entwicklung beginnt konkret vor Ort. Kommunen sind wichtige Akteurinnen, wenn es um die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 geht. Nachhaltig leben und wirtschaften – das funktioniert nur dann, wenn es dort verankert wird, wo die Menschen zuhause sind: Es gilt einerseits die hohe Lebensqualität zu erhalten und andererseits den globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, Bewahrung der Artenvielfalt sowie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit auch vor Ort konkret zu begegnen", sagte Manz. „Der Klimawandel, Starkregenereignisse und weltweite Flüchtlingsbewegungen führen uns drastisch vor Augen, wie wichtig eine nachhaltige Lebensweise für den Fortbestand unserer Zivilisation ist.
Der SDG-Prozess ermöglicht den beteiligten Kommunen, mit konkreten Maßnahmen Nachhaltigkeitsprozesse vor Ort zu initiieren beziehungsweise auszubauen“, erklärte die Neustadter Umweltdezernentin, Waltraud Blarr. Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Maikammer, Gabriele Flach, sagte: „Die globalen Nachhaltigkeitsziele sind keine abstrakte Größe. Sie nehmen uns alle in die Pflicht und bestimmen unser Leben im Hier und Jetzt: Wie wir arbeiten, wie wir wirtschaften, wie wir konsumieren, wie wir leben.“ Sie gab auch zu bedenken, dass Nachhaltigkeit „immer auch durch eine ethische Dimension“ bestimmt sei: „Sie spiegelt das Bestreben einer Gesellschaft, im Einklang mit eigenen Werten zu leben. Ich freue mich sehr, wie sich das Projekt bei uns vor Ort bisher entwickelt hat und bin gespannt auf die Zukunft.“
Pirmasens, Neustadt an der Weinstraße, Bad Bergzabern, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster hätten sich mit großem Engagement und unter schwierigen Corona-Bedingungen in das Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ eingebracht, führte Manz weiter aus und betonte: „Sie haben nicht nur dafür gesorgt, dass sie mit ihren erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategien und Aktionsplänen die Grundlage für eine zukunftsfähige Stadt- und Gemeindeentwicklung legen, sondern auch, dass der Pfälzerwald sich mit dem Projekt auf einem guten Weg befindet: zu einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung in Rheinland-Pfalz.“ In ihrem Zwischenruf formulierte Inga Thao My Bui von der Bewegung „Fridays for Future“, dass „gerade junge Menschen häufig das Gefühl haben, dass sie nichts bewegen können. Deshalb sind niedrigschwellige Angebote und konkrete Anregungen und Perspektiven, wie man vor Ort etwas zusammen verändern kann, besonders wichtig.“