Schleswig-Holstein, 11. Mai 2021. Da diejenigen Kommunen, die Globale Nachhaltigkeit in ihrer eigenen Kommune vorantreiben, oft als Einzelkämpfer erscheinen, gaben der interkommunale Austausch und Inputs verschiedener Themen des Handlungsfeldes vielen wieder neuen Auftrieb und Inspiration. Motivierend war auch die Betonung – nicht zuletzt von Dr. Dietmar Fahnert vom Umweltministerium Schleswig-Holstein –, dass jede noch so kleine Kommune zur Verwirklichung eines großen Plans, nämlich der internationalen Agenda 2030, wesentlich beiträgt. Die Diskussionen unterstrichen die Legitimationsmöglichkeit, die durch die 17 Nachhaltigkeitsziele besteht, um die eigene Kommune nachhaltiger zu gestalten, da es thematisch viele Anschlussmöglichkeiten gibt (Fortschreibung von Klimaschutz- und Stadtentwicklungskonzepten, Prüfung neuer Bau- und Sozialvorhaben anhand der SDGs).
Mit globaler Verantwortung gestalten
Die interaktive Veranstaltung zeigte, dass es überall im hohen Norden hoch engagierte Menschen gibt, die ihre Gemeinden, Städte und Kreise unter Berücksichtigung globaler Verantwortung gestalten möchten. So waren sich die bereits länger im Projekt aktiven Kommunalvertreterinnen und -vertreter einig, dass Durchhaltevermögen und Überzeugungsarbeit notwendig sind, bis Akteure für die 17 Nachhaltigkeitsziele sensibilisiert sind und die SDGs dann tatsächlich lokalisieren können (also auf kommunaler Ebene strukturelle Veränderungen und Projekte zum Wohle der Nachhaltigkeit stattfinden). Darüber hinaus wurde eine gute Kommunikation als wesentlicher Erfolgsfaktor festgehalten: Transparente Kommunikation zu Nachhaltigkeit und kommunalen Vorhaben müsse sowohl nach innen in die Verwaltung hinein als auch nach außen in die Bevölkerung geschehen, damit Akteure mitmachen und Veränderungsprozesse ermöglicht werden.
Unterschiedliche Herangehensweisen
Wie unterschiedlich die Kommunen sind, wurde bei der Diskussion zu verschiedenen Herangehensweisen klar: Während die einen Kommunen zuerst eine Strategie aufstellen und diese verfolgen, nachhaltige Strukturen und Methoden etablieren möchten, halten andere einen eher pragmatischen Projektansatz durch das Aufzeigen der Verstrickungen globaler Nachhaltigkeit durch konkretes Handeln für zielführender. Weiterhin stellte sich heraus, dass es in manchen Kommunen die Verwaltungen gibt, die auf Widerstände stoßen, in anderen Kommunen hingegen erst noch die Politik mit ins Boot geholt werden muss. Verschiedene Inputs von Kommune führten desweitern zu einem regen Austausch zu den Themen SDG-Berichtswesen, SDG-Indikatoren, konkret dem der Ganztagsbetreuung, oder zum Nachhaltigkeitshaushalt.
Das Netzwerk, das im Projekt Global Nachhaltige Kommune Schleswig-Holstein entsteht, erleichtert die Umsetzung von Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene und ist das halbtägige Zusammenkommen auf alle Fälle Wert, so das Fazit der „alten Hasen“.