Online, 25. Februar 2021. Pirmasens Bürgermeister Michael Maas eröffnete die mit mehr als 60 Teilnehmenden sehr gut besuchte Veranstaltung. In Zeiten des Klimawandels, so Maas, sei es ein wichtiger Schritt, sich mit der Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen auseinanderzusetzen. In vielen Bereichen wie Kinder- und Altersarmut, Grünflächennutzung oder Energieeffizienz habe man bereits viel bewirken können in Pirmasens. Nun werde man im Rahmen des Projekts SDG-Modellregion Pfälzerwald weitere Themen angehen, wie etwa nachhaltige und faire Beschaffung oder Mobilität, und für alle Handlungsfelder konkrete Maßnahmen erarbeiten.
Dr. Till Winkelmann, Projektleiter bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, betonte die besondere Rolle, die Kommunen im Kontext der Agenda 2030 zukomme. Hier würden die konkreten Weichen für die Zukunft gestellt, so Winkelmann. Er bedankte sich, auch im Namen heranwachsender Generationen, für die Bereitschaft und den Mut aller zur Veränderung.
Nach einer Vorstellung des bisherigen Projektverlaufs durch Corinna Säger, Leiterin des Projekts „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ auf Seiten des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen, wurde das Ergebnis der Bestandsaufnahme in der Stadt Pirmasens präsentiert. Auf dieser Basis hatte das Kernteam der Stadt die fünf Handlungsfelder „Stadt für Alle“, „Nachhaltiger Standort und Gewerbegebiete“, „Globale Verantwortung“, „Nachhaltige Mobilität“ und „Klima und Umweltschutz“ für die Pirmasenser Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt und weiter ausgearbeitet. Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde nun in Workshops deren Inhalt diskutiert und eine Ideensammlung für Ziele und Maßnahmen durchgeführt.
Der Workshop im Handlungsfeld „Globale Verantwortung“ behandelte die Themen FairTrade, nachhaltige Beschaffung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Auch wurde überlegt, wie in der Stadtgesellschaft bereits verankerte Partnerschaften, u.a. mit Ruanda, besser von Seiten der Kommune bestärkt werden könnten.
Im Workshop zum Handlungsfeld „Nachhaltiger Standort und Gewerbegebiete“ beschäftigten sich die Teilnehmenden insbesondere mit der Frage, wie man im Kontext von Abwanderung die Stadt Pirmasens als Lebens- und Arbeitsraum für Menschen und als Standort für Unternehmen attraktiver machen könne. Hierbei wurde die Schaffung einer Dachmarke und eines Leitbildes als essentiell angesehen, um Pirmasens in der MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)-Region Westpfalz stärker zu positionieren.
Die Teilnehmenden des Workshops „Nachhaltige Mobilität“ wiederum sammelten Vorschläge, um Radnetze und ÖPNV zu stärken: Eigene Spuren und sichere Stellplätze für Radfahrende, sowie ein 365-Euro-Ticket oder kostenfreie Samstage im ÖPNV waren nur ein paar von zahlreich eingegangenen Anregungen.
Ein zentrales Thema im Handlungsfeld „Klima und Umweltschutz“ war die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen (PV) an bestehenden Gebäuden wie auch Neubauten. PV müsse bereits in Bebauungspläne aufgenommen und beim Neubau größerer Betriebe verpflichtend eingesetzt werden, waren sich viele Workshop-Beteiligte einig.
Im Workshop „Stadt für Alle“ lag der Fokus auf bevölkerungsrelevanten Themen wie Unterstützungsangebote für Kinder, Familien und ältere Menschen, Bildung oder medizinische Infrastruktur. Es wurde angeregt, eine übergeordnete Stelle zu schaffen, um die bereits zahlreich vorhandenen Angebote, Akteurinnen und Akteure untereinander zu vernetzen.
Die gesammelten Ergebnisse werden in den kommenden Wochen von dem Kernteam aufbereitet und in Vorbereitung auf die zweite Zukunftswerkstatt im Sommer 2021 in den einzelnen Handlungsfeldern konkreten Zielen und Maßnahmen zugeordnet.