In drei parallelen Themengruppen diskutierten die Vertretenden der Modellkommunen gemeinsam mit der Steuerungsgruppe konkrete Maßnahmen und Herangehensweisen kommunaler Akteurinnen und Akteure. Die Kernfrage lautete dabei: Mit welchen Hauptverantwortlichen in der Kommune (Wer?), in Zusammenarbeit mit welchen Projektpartnerinnen und -partnern (Wer?) und mit welcher Herangehensweise (Wie?) soll die Umsetzung der jeweiligen Maßnahme angegangen werden, damit sie eine Wirkung erzielt?
Themengruppe A: Nachhaltiger Tourismus sowie Mobilität
Nachhaltiger Tourismus ist für viele der Modellkommunen von zentraler Bedeutung. Die diskutierten Themen waren daher vielfältig. Ein wichtiges Thema – vorgetragen von den Vertretenden der Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie der Ortsgemeinde Kallstadt – betraf die sogenannte Besucherlenkung; unter dieser werden Maßnahmen zur Beeinflussung von Besucherinnen und Besuchern hinsichtlich ihrer räumlichen, zeitlichen und quantitativen Verteilung sowie ihrer Verhaltensweisen und Einstellungen beispielsweise im Naturschutzgebiet verstanden.
Der zweite Themenbereich bezog sich auf Maßnahmen im Bereich ÖPNV und ergänzende Mobilitätsangebote, bei dem von allen Kommunen eine große Bandbreite von Maßnahmen vorgestellt und diskutiert wurde; so u.a. neben dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, ein verbessertes System des Carsharings oder die Realisierung von Mitfahrerbänken.
Themengruppe B: Gesundheitliche Gemeinwohlentwicklung sowie Klimawandelanpassung
Die Projektkommunen Neustadt an der Weinstraße, Klingenmünster, Bad Bergzabern und Sippersfeld brachten beim Thema gesundheitliche Resilienzförderung und (zivilgesellschaftliche) Gemeinwohlentwicklung ihre Ideen ein, wie beispielsweise das Angebot eines generationsübergreifenden Mittagstischs. Die Kommune Sippersfeld steht vor dem Problem, wie auch in Zukunft eine Hausarztpraxis im Dorf sichergestellt werden kann. Aus der anschließenden Diskussion und dem Input der anwesenden Expertinnen und Experten konnten der Gemeinde eine Reihe von Ratschlägen zur Lösung des Problems an die Hand gegeben werden. Bewährt habe sich beispielsweise der Aufbau dezentraler Gesundheitsnetzwerke, damit die Last der Verantwortung nicht alleine auf den Schultern einer einzelnen Person liege.
Auch beim zweiten Thema der Gruppe, den Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, wurden konkrete Maßnahmen und Herangehensweisen zur Umsetzung vorgestellt: Wie kann beispielsweise eine Beratung für Privathaushalte und Betriebe zu klimaresistenten Pflanzen und Bäumen realisiert werden? Wie können Techniken der Regenwassernutzung für Landwirtschaft, Weinbau und Gewerbe gefördert werden? Inwieweit kann ein kommunaler Klimaschutzpate in kleinen Kommunen rund um die Themen Energiewende und Klimaschutz unterstützen?
Themengruppe C: „Essbare Kommune“ sowie Nachhaltiger Weinbau
Im Fokus der dritten Gruppe stand die „Essbare Stadt“ beziehungsweise das „Essbare Dorf“ – also die Nutzung des kommunalen Raums zur gemeinsamen Nutzung angebauter Lebensmittel. Dabei ging es für alle beteiligten Kommunen neben dem Anlegen von Gemeinschaftsgärten auch um den Aufbau von Pflanzen- und Saatguttauschbörsen oder die Erarbeitung von Sharing-Konzepten von Produkten aus dem eigenen Anbau.
Der Weinbau spielt in den Gemeinden Klingenmünster und Kallstadt eine Rolle. Hier wurde eine große Bandbreite an Maßnahmen und deren Umsetzung zur Stärkung des nachhaltigen Weinbaus vorgestellt: Schulungsangebote für Weinbaubetriebe zur Anpassung an den Klimawandel bis zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks im Innenbetrieb des Weinbaus (Abfüllung, Transport, Kühlung, Reinigung etc.).