Online, 5. Mai 2020. Bereits zum zweiten Mal konnte ein Arbeitstreffen der SDG-Modellregion Pfälzerwald auf virtuellem Wege erfolgreich durchgeführt werden. Die bearbeiteten Themen drehten sich zu einer Vielzahl um das allgegenwärtige Thema Corona: Wie sind die derzeitigen Arbeitsbedingungen in den Kommunen und wie kann das Projekt produktiv fortgeführt werden? Warum sollten Nachhaltigkeitsthemen gerade jetzt intensiv weiterverfolgt werden?
Eröffnet wurde das Treffen von Dr. Friederike Weber, Direktorin des Biosphärenreservat Pfälzerwald, welche die aktuellen Fortschritte im Projekt aufzeigte, die trotz der erschwerten Arbeitsbedingungen erreicht werden konnten. Geleitet durch die Moderation von Dr. Ulrich Gehrlein vom Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS), kamen die teilnehmenden Kommunen und Institutionen zu Wort und tauschten ihre bisherigen Erfahrungen in der derzeitigen Projektarbeit aus. Während einige Kommunen Räumlichkeiten haben, in denen die Sicherheitsabstände eingehalten werden können und deshalb bereits wieder vor Ort gearbeitet wird, sind andere Kommunen weiterhin auf digitale Kommunikationswege angewiesen.
Dr. Till Winkelmann, Projektleiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global erläuterte, wie die SDGs mit der Corona-Pandemie zusammenhängen. Die Pandemie müsse als Teilkrise im Wirkungszusammenhang mit weiteren sozialen und ökologischen Krisen betrachtet werden (u.a. Armuts-, Ungleichheits- und Klimakrise, Krise der Ökosysteme). Daraus ergebe sich, dass Nachhaltigkeitsbelange in der derzeitigen Situation von besonderer Relevanz seien. Mittel- und langfristige Transformationsprozesse, die aus der Corona-Pandemie erwachsen würden, sollten deshalb am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Diese Position werde so auch von der Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaft) und vom Deutschen Städtetag vertreten.
Auch wenn es durch die aktuelle Situation zu Verzögerungen im Projektablauf gekommen ist, zeigten sich alle Teilnehmenden aus den Kommunen, den Ministerien, des Bezirksverbandes Pfalz und der SKEW motiviert, das Projekt voranzubringen. Die Fertigstellung der SDG-Bestandsaufnahmen für die teilnehmenden Kommunen befindet sich in den letzten Zügen. Mit diesen wird – in Zusammenarbeit mit den kommunalen Vertretenden - analysiert, in welchen SDG-Bereichen die Kommunen bereits aktiv sind und welche Handlungsschwerpunkte und -maßnahmen bei den zu entwickelnden Nachhaltigkeitsstrategien im Vordergrund stehen könnten.
Die im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens geplanten „Zukunftswerkstätten“ müssen größtenteils in den Herbst verlegt werden.
Bad Bergzabern hat unterdes Anfang Mai erste eigene Erfahrungen mit der Durchführung eines Online-Bürgertreffens gesammelt. In einer Webkonferenz zum Thema „Wo steht Bad Bergzabern 2030?“ wurde gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern über die übergeordneten Leitgedanken zur Nachhaltigkeitsstrategie diskutiert.