In ihrer Keynote machte Anjalina Diana Podder, Abteilungsleiterin des Klimareferats der Bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz Bangladesch, den Teilnehmenden des sechsten Stuttgarter Forums für Entwicklung deutlich, dass ausschließlich die Länder im globalen Süden mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert seien. Die Folge - eine zerstörte Umwelt. Den Menschen in den betroffenen Gebieten bleibt nichts anderes übrig als wegzuziehen. Ihr Ziel sind die großen Städte des Landes, die mit dem Ansturm der Klimaflüchtlinge überfordert sind. Mindestens genauso schlimm wie die Auswirkungen auf die Umwelt sind die sozialen Auswirkungen des Klimawandels. „Das sechste Stuttgarter Forum für Entwicklung, so Podder, könne eine Brücke sein zwischen Deutschland und Bangladesch. Deutschland könne von den Erfahrungen lernen, die die Menschen in Bangladesch mit den Folgen des Klimawandels schon gemacht haben. Und es könne die Menschen hier dazu sensibilisieren, „sich für einen Lebensstil zu entscheiden, der uns in Bangladesch hilft, mit den Folgen des Klimawandels besser fertig zu werden“.
Daher ist gerade die Sensibilisierung für die weltweiten Zusammenhänge des Klimawandels ebenso zentral wie die globale Zusammenarbeit an den Folgen des Klimawandels. Auch die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommen unterstreichen, dass nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel eine Agenda bilden: Nachhaltige Entwicklung macht Gesellschaften widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und ermöglicht den klimafreundlichen Umbau von Volkswirtschaften. Ohne Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel wiederum würden bereits erreichte und zukünftige Entwicklungsfortschritte gefährdet. Der Austausch über einen integrierten Ansatz auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Akteuren ist folglich entscheidend.
Hierin bestehen auch eine Schlüsselrolle und eine Verantwortung für Kommunen. Stefan Wilhelmy, Bereichsleiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, hob hervor, dass gerade für Kommunen das Motto des sechsten Stuttgarter Forums für Entwicklung ein zentrales Thema sei. „Sie können beispielsweise durch CO2-Einsparungen in Deutschland einen ganz wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Klimaerwärmung leisten. Sie können aber auch über Projekte mit ihren Partnern im globalen Süden sich für weltweite Klimagerechtigkeit einsetzen.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf das Projekt Kommunale Klimapartnerschaften und betonte: „Der Grundgedanke des Projekts ist es, die fachliche Zusammenarbeit deutscher Städte mit Kommunen im globalen Süden in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung zu stärken und Handlungsprogramme für die langfristige Zusammenarbeit zu erarbeiten.
Nach dem Impulsreferat und den einführenden Worten hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in insgesamt 12 Fachforen nähere Informationen zu Themen wie „Partnerschaftliche Zusammenarbeit für mehr Klimagerechtigkeit“, „Globale Wertschöpfungsketten“ oder auch „CO2-Kompensationen für eine nachhaltige Transformation“ zu holen und sich gezielt auszutauschen.