Stuttgart, 9. Oktober 2020. Das Stuttgarter Forum für Entwicklung stellt einen Pflichttermin für alle entwicklungspolitisch Engagierten in Baden-Württemberg dar – wenn auch in diesem Jahr unter deutlich veränderten Rahmenbedingungen. Philipp Keil, der geschäftsführende Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg, konnte dennoch rund 70 Gäste im Haus der Wirtschaft in Stuttgart sowie ebenso viele per Livestream zugeschaltete Teilnehmende begrüßen. Er umriss zunächst den Ablauf der Veranstaltung und das veränderte Format im Kontext der Viruspandemie, bevor er inhaltlich auf die aus seiner Sicht bestehende Nachhaltigkeitskrise einging. Sein Credo: neue Wege müssen auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft eingeschlagen werden und diese beginnen für ihn vor Ort, in den Kommunen.
Die Projektleiterin „Global Nachhaltige Kommune“ der SKEW griff in ihrem Grußwort diesen Punkt auf und verwies auf die diversen Möglichkeiten, globale und nationale Entwicklungsziele tatsächlich auf lokaler Ebene umzusetzen. Grundlage dafür sei es, so Ramona Rid, krisenfeste, resiliente Kommunen zu schaffen - diesen gelänge es dann auch, eine nachhaltige Entwicklung zu planen, zu gestalten und umzusetzen. Und Formate wie das Stuttgarter Forum für Entwicklung würden letztlich all diejenigen zusammenbringen, die an diesen Fragestellungen arbeiteten.
Im anschließenden Impulsvortrag von Prof. h.c. Dr. Chirine Etezadzadeh ging es um die „innovative Zukunftsstadt“. Im Stil eines Gedankenexperiments drehte sich alles um die Frage, wie die „perfekte“, global nachhaltige Stadt denn tatsächlich aussieht. Für die Gründerin und Leiterin des SmartCity.institute muss dabei immer der Mensch Ausgangspunkt der Stadtentwicklung sein, mit dem Ziel, die Stadt als einen guten, als einen sicheren und resilienten Ort für alle zu entwickeln. Nachhaltigkeit ist hierbei das Grundprinzip einer solchen „Smart City “: „Es gibt keine Nachhaltigkeit ohne Resilienz und keine Resilienz ohne Nachhaltigkeit.“ Städte sind hier aus Sicht Etezadzadehs der ideale Ausgangspunkt, um Veränderungen in Gang zu setzen, da sie gleichzeitig dezentral und international vernetzt sind.